Frühe Förderung durch Musik

Die Musikschule der JMK ist gerade auf der Suche nach einer Partnerschule, um eine "(frühe) Förderung durch Musik & Bewegung" für alle Kinder zu realisieren - unabhängig von Einkommen, Status oder anderen Einfluss-Faktoren der Eltern. Denn kulturelle Bildung und kulturelle Teilhabe verstehen wir als Kinderrecht, zu dessen Umsetzung wir unseren Beitrag leisten möchten.  

Die Effekte einer (frühen) Förderung durch Musik & Bewegung sind inzwischen hinreichend erforscht und belegt. Positive Effekte werden demnach u.a. festgestellt in Bezug auf

  • Sozialverhalten,
  • Persönlichkeitsentwicklung,
  • Emotionsregulation,
  • Spracherwerb,
  • Sozialkompetenz,
  • emotionale, soziale und kognitive Entwicklung
  • Motorik

Um eine (frühe) Förderung durch Musik & Bewegung allen Kindern zur Verfügung zu stellen, sollte sie in den Kindergarten- bzw. Schulalltag implementiert werden. Deshalb kommt die Lehrperson der Musikschule in die Primarschule und die Unterrichtseinheiten sind in den „normalen“ Stundenplan integriert.

Eine diesbezügliche Kooperation zwischen Primar- und Musikschule ist an vielen Thurgauer Musikschulstandorten bereits Alltag. Entsprechende Leistungsvereinbarungen bestehen z.B. in Frauenfeld, Arbon, Romanshorn, Untersee und Rhein, Neukirch-Egnach und Bichelsee-Balterswil.

Lehrpersonen: Nedime Ostheimer und Maria Fekete

Musikalische Grundausbildung im Rahmen des Schulunterrichts

Grundsätzliche Überlegungen

Ein gutes Miteinander der Lehrpersonen der Primarschule und der MGA-Lehrperson der JMK ist Voraussetzung für ein gutes Gelingen. Alle Fragen sollten vor dem Start des Projekts mit den Lehrpersonen diskutiert werden und eine gute und fortlaufende Kommunikation während des Projekts ist angestrebt.

Ein wichtiger erster Schritt wäre deshalb, dass die beteiligten (Lehr-) Personen der PS und der JMK sich kennenlernen.

Musikalische Grundausbildung

Die Musikalische Grundausbildung ist ein vorinstrumentaler Basiskurs, in dessen Rahmen auf vielfältige Weise die wichtigen Bausteine für einen erfolgreichen Instrumentalunterricht gelegt werden. Lieder, Verse und Geschichten werden gesungen, in Bewegung dargestellt und musikalisch erzählt. Neben dem Einsatz von Orff-Instrumenten (einfache Perkussionsinstrumente wie Rasseln, Handtrommeln, Schellen, Claves, Triangel, Guiro, Xylophon, Klangstäbe etc.), dienen die eigene Stimme und der Körper als kreative Ausdrucksmittel.

Im Laufe des Unterrichts lernen die Kinder verschiedene Instrumente kennen (Harfe, Fagott, Klarinette, Geige, Trompete etc.), beschäftigen sich auf spielerische Weise mit der Notenschrift, erlernen die musikalischen Grundbegriffe, schulen ihr Gehör und beschäftigen sich mit Melodie, Rhythmus und Harmonie. Die Entwicklung und die Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes stehen dabei jedoch im Mittelpunkt, denn Musik machen, bedeutet Gefühle und Bilder in Tönen auszudrücken.

Anschlüsse

Als Anschluss an den zweijährigen Grundkurs MGA können folgen:

  • die auf der MGA aufbauenden Orff-Kurse, in denen das Gestalten von Musik zunehmend ins Zentrum der Unterrichtsgestaltung rückt,
  • der Beginn eines Instrumental- oder Singunterrichts,
  • die Teilnahme an Kinder-Singgruppen und -Chören.

(Anmerkung: Die Instrumentallehrpersonen, die Kinder aus der MGA unterrichten, schwärmen in der Regel von den vielen bereits gelegten musikalischen Grundlagen, die die Kinder mitbringen.)

Zeithorizont: Die bereits laufenden MGA-Kurse der JMK sind auf einen Zeithorizont von einem bzw. zwei Jahren angelegt. Das Pilotprojekt kann dementsprechend entweder auf ein Jahr oder auf zwei Jahre angelegt werden mit ausführlichen Evaluationen nach 6, 12 (und 24 Monaten).

Gruppengrösse: Die Arbeit mit Halbklassen (ca. 12 Kinder) hat sich in der MGA bewährt. Bei zu grossen Gruppen (über 15 Kinder) ist das Erreichen der pädagogischen (und musikalischen) Ziele zunehmend erschwert.

Zielgruppe: Die MGA wird angeboten für Kinder ab 4 Jahren bis zur 1./2. Klasse.

Lektionendauer pro Halbklasse: 45 Minuten

Praktische Umsetzung: Während eine Halbklasse von der Lehrperson der PS unterrichtet wird, erhält die zweite Halbklasse eine Lektion MGA. In der darauffolgenden Schulstunde wechseln die Gruppen. Es sind pro Klasse demnach zwei Schulstunden nötig. An einem Morgen könnten im Rahmen von vier Schulstunden insgesamt zwei Schulklassen unterrichtet werden.

Material: Gerne greifen wir auf Material zurück, das im Schulhaus vorhanden ist (Trommeln, Xylophone etc.). Bei Bedarf bringen wir auch gerne noch nicht vorhandenes Material mit.

Kursleitung: Nedime Ostheimer oder Maria Fekete

Kalkulation: Für die Kalkulation stützen wir uns auf das kantonale „Merkblatt Integration der Musikalischen Grundschulung in die Volksschule“ (https://av.tg.ch/html/880)

Pro Halbklasse und Schuljahr empfiehlt das Amt für Volksschule eine Pauschale von 4.120,- SFR.